Tagebuch eines Kapselpiloten [Hilfe zur Selbsthilfe?]
RealTalk angesagt
EVE Online hat, wie viele andere Games auch, einen Hilfechannel und das sogar in mehreren Sprachen und genauso wie bei anderen Games, ist der Grad an Hilfe eher durchwachsen. Es wird zwar geholfen, aber auch viel geprahlt, angegeben und versucht sich selbst zu profilieren. Oftmals ist der Ton eher rau und gerade drei oder vier spezielle Kapselpiloten, möchte man direkt blockieren. Und das aus gutem Grund. Anderen zu helfen, ist eine ehrenhafte Sache und wir verdanken diesen Kapselpiloten sicher eine Menge. Es kostet nicht nur Geduld und Nerven, sondern auch einiges an Zeit, sich den Neulingen anzunehmen. Und genau diese Neulinge, die nicht direkt aufgeben aufgrund der Komplexität von EVE Online, sind der Grund wieso wir alle überhaupt noch in New Eden verweilen können.
Was ist ein Spiel schließlich ohne Community? Genau, einfach gar nichts und so brauchen wir immer wieder neue Kapselpiloten.
In dem deutschen Hilfechannel kommt es aber auch immer wieder zu hitzigen Diskussionen. Von einer dieser kürzlichen Diskussionen möchte ich euch hier berichten.
Ganz nach dem Motto „Früher war alles besser“, wurden CCP, Entwickler von EVE Online, an den Pranger gestellt, mit all den möglichen und unmöglichen Unzulänglichkeiten. Angefangen bei Personalentscheidungen und der Entlassung vieler Mitarbeiter. Die großen Änderungen im Bereich Mining und Industrie, sind genauso Thema, wie der Verlust der jahrelangen Einkommensquellen und das Verlangen nach mehr ISK.
So ganz unbekannt ist diese Mentalität natürlich nicht. Vor allem in den letzten Jahren, hat sich da ein Trend entwickelt, der menschlich gesehen, eher bestürzt zu betrachten ist. Wo man auch hinschaut, überall wird nur allzu leicht kritisiert und gerade in Richtung der Entwickler. Man wird nie alle zufriedenstellen können und Kritik klingt nun einmal immer lauter als Lob. Die üblichen Aussagen, wie „EVE Online würde sterben und jetzt erst recht“, kamen immer wieder auf. Recht amüsant eigentlich, wo ich doch erst gestern auf einen Forenpost gestoßen bin, welcher im Jahr 2017, den Tot von EVE Online vorhersagen wollte. Und doch sind wir alle immer noch da und genießen es in weiten Teilen. Ich möchte euch gerne einmal meinen Standpunkt zu den oben genannten Punkten präsentieren und vielleicht findet sich ja der ein oder andere, wieder in meinen Worten oder aber zeigt mir einmal einen ganz anderen Blickwinkel.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer nur Gegner?
Zu den Personalentscheidungen bei CCP können wir uns alle gar keine richtige Meinung bilden. Vielleicht hat der ein oder andere wirklich Kontakt zu aktiver oder ehemaligen Mitarbeitern, aber selbst aus Erzählungen heraus, kann man niemals eine Situation richtig bewerten. Es sei denn natürlich, man selber befindet sich in dieser Situation.
Es ist nun mal so, ein Unternehmen hat genau ein vorrangiges und notwendiges Ziel, das Unternehmen muss weiter bestehen können und sollte dabei auch noch Gewinn erwirtschaften. Genauso gehe ich davon aus, dass ein Unternehmen, stets bemüht ist, sein Produkt nach eigenen Wissen und Gewissen, bestmöglich zu verbessern. Hohe Fluktuation oder aber „Massen-Entlassungen“, das hört man überall, ob kleine oder große Unternehmen. Da werden Entscheidungen getroffen, welche von Außen betrachtet wenig durchdacht sind, spontan, oder aber geplant und der Profitgier zugesprochen werden. Profitgier gibt es und in keinen unerheblichen Maß, aber das Thema würde jetzt auch zu weit führen. Es sind und bleiben Entscheidungen zum Wohle des Unternehmens und ob diese nun richtig oder falsch sind, wer sind wir, dies bewerten zu können? Bei dem ganzen komme ich zu einem ganz anderen Punkt, die Wertschätzung des Unternehmens und der Mitarbeiter. Aus meiner bescheidenen Sicht heraus, ist die Art und Weise wie Unternehmen und Mitarbeiter miteinander umgehen, eher das Problem. Auf beiden Seiten gibt es Nachholbedarf im Bereich der Wertschätzung und ein offener Dialog auf Augenhöhe, kann sich diesem Problem stellen. Nun aber rücke ich doch etwas zu sehr vom Hauptthema ab.
Mining und Industrie für alle!
Zu diesem Bereich, gibt es inzwischen so viel Änderungen, alleine in den letzten zwei Jahren, dass ich sicherlich nicht einmal alle so wirklich auf dem Schirm habe. Sollte ich falsch informiert sein, oder einfach nur Stuss schreiben, so bitte ich gleich um Entschuldigung und hoffe, ihr weist mich darauf hin.
Ich selber arbeite mich gerade in den Bereich Mining und Industrie ein, wobei mir ein Punkt direkt auffällt. Jegliche Industrie beinhaltet in irgendeiner Art Material. Ob Erze, Salvage Material, durch Exploration erhaltenes Material oder, oder, oder. Mining deckt einen großen Bereich ab und so komme ich direkt zum Kernthema. Haben wir ein Problem beim Mining, oder eher gesagt bei den Erzen, oder ist doch alles Friede, Freude, Eierkuchen? Dazu gibt es sicherlich viele verschiedene Meinungen. Vor allem durch die letzten Jahre sehe ich Mining immer noch im Wandel. Sei es die Umverteilung der Erze und Anpassung der Asteroidengürtel, die geänderten Möglichkeiten zum Kompressen oder der Altbestand an Erzen.
Mining ist oft in Verbindung mit Multiboxen zu sehen und hier prallen für mich zwei Punkte aufeinander. Einerseits die wirtschaftlichen Absichten eines Unternehmens, hier CCP und andererseits, das Spielerlebnis aller Kapselpiloten. Ich kann Multiboxer weder verteufeln noch groß feiern. Es ist definitiv eine wirtschaftliche Entscheidung, diese Möglichkeiten den Spielern zu bieten, wobei Multiboxen auch klaren Regeln unterworfen ist. Wenn man nun davon ausgeht, dass zumindest ein Teil dieser vielen Accounts bezahlt nicht mit Ingamewährung bezahlt werden, so sorgen diese auch für das Fortbestehen von EVE Online. Es ist einfach eine spezielle Art New Eden zu genießen und ich kann den Spaß daran nachvollziehen und solange es gewisse Rahmenbedingungen gibt und die Kapselpiloten sich daran halten, wieso nicht.
Ein ganz anderes Problem sehe ich als viel schwerwiegender an. Altmaterial in unglaublichen Mengen lagert irgendwo in New Eden und sorgt so zum Teil für Verkaufspreise bei hergestellten Gütern, die kein anderer auch nur annähernd erreichen kann. Fast genauso schlimm wie die Mentalität „Mein geminertes Erz ist kostenlos, weil ich es ja selber geminert habe.“
Irgendwann wurden diese Erze geminert oder anders generiert, jedoch sind die Ausmaße einfach immens. Für neue aufstrebende Industrielle ist der Einstieg schon von der Sache her nicht leicht, da ist das kein zu unterschätzender Punkt. Erst vor kurzen habe ich hierzu ein ziemlich guten Ansatz gefunden. Leider finde ich selber den Artikel nicht mehr. Der Vorschlag zur Lösung des genannten Problems, in dem eine Art Verfall auf Erzen oder allgemein Material gelegt werden würde. Ich bin zwar kein Wirtschaftskundiger, die Folgen scheinen mir aber recht klar. Es würde sich ein gesundes Maß an Angebot und Nachfrage zeigen und somit selber regulieren. Auch die Preise an sich würden einer Inflation entgegenwirken und allgemein wäre Industrie lohnenswerter und das nicht nur für all die alten Hasen.
ISK … ISK .. ISK .
Ob nun Reallife oder Ingame, es ist immer dasselbe. Weniger Aufwand und mehr raus haben wollen. Bei der Suche nach passenden Beispielen habe ich folgendes Lets Play gefunden. Mir ist bewusst, dass man Preise und Missionsbelohnungen nicht eins zu eins vergleichen kann, aber es geht mir um einen anderen Punkt. Es heißt immer nur schneller und leichter, aber wo genau ist der Reiz und das Gefühl, wirklich etwas geschafft zu haben. Ob ISK oder Skillpoints, beides kriegen wir an allen ecken und enden hinterhergeworfen und trotzdem kriegen einige und leider nicht wenige, einfach nicht den Hals voll. Diese Entwicklung sieht man nicht nur bei EVE Online, sondern allgemein. Mein Tipp, schaltet einen Gang zurück und genießt, was ihr euch wirklich verdient habt. Da wären wir auch wieder bei der Wertschätzung.
Ich würde sogar so weit gehen, zu fragen, ob es nicht besser wäre, die Einnahmen eher zu senken. Es ist ohne große Mühe möglich, innerhalb von nicht einmal einem Monat, mehrere hundert Millionen ISK zu haben. Alleine mein Gesamtwert nach ungefähr 3 Wochen Spielzeit beträgt 250 Millionen, und das, obwohl ich eher wenig Spielzeit zur Verfügung habe.
Wie steht ihr zu dem ganzen? Liege ich vielleicht doch komplett falsch?
Rhas Videll
Mit dem Hilfe-Channel stimme ich dir zu. Der ist manchmal einfach absolut unentspannt.
Alternativ kann man in manchen Community-Fleets (z.B. Das Missionrunning for Noobs, Ingame-Channel: M4N – sehr gemütlich) mitfliegen und nebenher den anwesenden Veteranen ein paar Fragen stellen. Das hat sich in meiner Anfangszeit deutlich mehr gelohnt.
admin
Danke Rhas, ich werde mir den Chat einmal anschauen und natürlich auch allen anderen berichten.
Rhas Videll
Dann schau mal donnerstags am Abend rein. Da läuft die Communityfleet, zu anderen Zeiten ist da wenig los. Die Idee dieses Events ist es, einmal die Woche die Möglichkeit zu haben, direkt über TS seine Fragen loszuwerden. Und nebenbei werden noch ein paar ISK verdient.
eXeler0n
Eine Korrektur:
Auch Spieler, die ihre Spielzeit über ISK bezahlen, bringen Geld in die Kassen von CCP. Die PLEX, die diese im Markt kaufen, wurden vorher von Spielern für Echtgeld von CCP gekauft und in den Markt gestellt, sind also auch echtes Geld.
admin
Da hast du natürlich recht Exeler0n. Ingamezeit und Leistung gegen die Möglichkeit als Omega zu spielen.
Das ist auch echt ein besonderes System und zeigt wie einzigartig EVE Online ist.
Einige andere haben es versucht und sind daran gescheitert, dass muss man CCP einfach lassen.